... und erschreckendes gesehen.

"Das Model und der Freak"

Vordergründig geht es in dieser von Pro7 übertragenen Sendung darum aus "Freaks" wieder echte Kerle zu machen.
Klingt nach der typischen Unterschichtsberieselung?
Diesmal weit gefehlt.
Denn diesmal erlaubt das Format NICHT NUR jeden, wirklich jeden, Hanswurst zu sagen: "Haha, guck dir die mal an. Zum Glück sind wir nicht so."
Nein. Dieses mal haben sich die Berufszyniker der Pro7-Redaktion selbst übertroffen.

"Das Model und der Freak"
Das sind die beiden Protagonisten mit denen es der Zuschauer zutun bekommt. Hinzu gesellt sich noch ein äußerst manipulativer Kommentator.
Wer das Model ist wird sehr schnell klar.
Eine gut aussehende, junge Dame, übertrieben geschminkt, übertrieben gebräunt, übertrieben gekleidet. Ein affektiertes, dummes Stück Fleisch.
Nichts weiter. Das ist unser Rolemodel.
Der perfekte Mensch!
Der Freak dagegen ist irgendein Absonderling mit unterschiedlich vielen mehr oder weniger verschrobenen Marotten.
Oft fehlt es Selbstbewusstsein und Hygiene.
Im Gegensatz zu den Models sind allerdings ausreichende Deutschkenntnisse vorhanden.
Aufgabe des Models ist dem "Freak" zu bemitleiden, verhöhnen, helfen (haha), bei allen möglichen Gelegenheiten mit dem Kopf zu schütteln und artig fein auszusehen.
Die Aufgabe des "Freaks" ist arglos zu erscheinen, wenn man sie am Pranger festmacht und auch dann gebückt in die Kamera zu schauen, wenn mal keine Tomaten nach ihm geworfen werden.
Dabei kann diesen Menschen so einfach geholfen werden. Es müsste ihnen nur mal einer sagen:
Wasch dich, zieh dich vernünftig an, schneide dir die Haare und geh aufrecht mit Brust raus!
Und damit der Typ es auch nicht vergisst tritt man ihm ständig in den Arsch.
Was diese abgehoben Mannequins hier zu suchen haben bleibt eine Frage für sich.
Ich will diese Damen mal sehen, wenn ihre Schönheit verblasst ist und sich dann der kalte Realismus, dass sich niemand mehr für eine ausgebeulte, benutze Hülle interessiert, seinen Weg in ihre glamouröse Scheinwelt gebahnt hat.

Wenn die Lachen, über die man eigentlich lachen müsste, dann offenbart sich entweder große Dummheit oder große Raffinesse.
Der werte Leser darf gerne selbst entscheiden womit er es hier zutun hat.